Die Enstehung des Glosters.
Die Heimat des beliebten Glosters als eine der kleinsten Positurkanarienrasse ist in England. Die Entstehung dieser Rasse war um 1925. In diesem Jahr stellte Frau Rogerson aus der Stadt Cheltenham in der Grafschaft Gloucester zwei Vögel auf der Crystal Palace Show in London in der Klasse der Crest aus. Herr A.W. Smith, einer der Zuchtrichter auf dieser großen Schau konnte die Zuchtrichter davon überzeugen das diese beiden für sich gesehen eine ausgezeichnete Leistung darstellten. Er setzte sich durch, dass diese beiden Vögel mit einem ersten u. zweiten Preis bedacht wurden. Mit Hilfe des schottischen Zuchtrichters für die Crest Vögel auf dieser Nationalen Schau in London Mr. John McLay gelang es der Züchterin und Herrn Smith den Weg für eine neue Haubenrasse zu ebnen. die sich heute auf der ganzen Welt großer Beliebtheit erfreut.
Während Frau Rogerson ihre Vögel über Gesangskanarien mit Haube und äußerst kleinen Border Kanarien erzielte, benutzte John Mclay aus Schottland seine kleinsten Crest Vögel die er bis dahin nur als Ammen benutzt hatte, ebenfalls mit kleinen Bordern als Glattkopfpartner. Diese beiden Züchter mit ihren Linien bildeten die Grundlage der neuen Rasse, die auf Vorschlag von Herrn Smith nach der Heimat von Frau Rogerson, der Grafschaft
Gloucester, abgekürzt Gloster benannt wurde sowie seiner Verbreitung in Deutschland
Auch auf dem Kontinent setzte der Gloster seinen Siegeszug fort. So war es nicht verwunderlich, dass er bald der beliebteste Positurkanarienvogel in Deutschland wurde. Seit wann genau der Gloster in Deutschland Einzug gehalten hat, kann ich nicht sagen obwohl ich meine ersten Gloster 1961 gezogen habe. Nach meiner Kenntniss hat in den 50er Jahren ein Herr Sticklies aus Hamburg wohl in seiner Eigenschaft als Flugzeugmechaniker dazu beigetragen, Gloster von London nach Hamburg zu bringen. Es kann aber durchaus schon eher zu einer Investition gekommen sein , denn es ist hinreichend bekannt, dass sich Züchter wie Rudi Passlack und Lothar Schüller sehr um Verbindungen nach England bemüht haben. Wenn man über den Gloster spricht , tauchen seiten des DKB die Namen von Josef Schmeing, Herr Terröde und Herr Kamphaus auf. Wenn ich den DKB erwähne, dazu muß gesagt werden, dass wir seinerzeit den Gloster in zwei Varianten in Deutschland gezogen wurden. DKB -Gloster waren in der Regel kleiner, der Gloster in der AZ war wuchtiger, etwas größer und mit der volleren, größeren Corona.
Durch die Einführung von Spezialschauen für den Gloster Fancy war deutlicher Anstieg in der Popolarität der Rasse spürbar. Als erste Glosterspezialschau in Deutschland überhaupt zeichnete sich Moers unter der Leitung von L.Schüller aus.Wann genau die Schau das erste Mal stattfand, kann ich nicht genau sagen. Es müßte so um 1958 herum gewesen sein. Ich besuchte die Schau das erste Mal 1962. Bezeichnend war, das nur englische Zuchtrichter eingeladen wurden. So war mein intensiver Consort in Grün von N.Barrett bewertet worden. Diese Schau war schon international und ich lernte Züchter wie Jean Vanderstraeten und auch R.Alssema kennen. Ab 1980 übernahm ich die Spezialschau im Rahmen der Vereinsschau von ORNIS Diepholz. Leider mußte ich die Schau dann aus vereinsinternen Gründen nach 15 Jahren sehr zum Bedauern vieler Glosterzüchter aufgeben. Hatten wir Anfangs ca. 60 Gloster zu verzeichnen so waren wir doch zum Schluß schon bei 160 Gloster angelangt. Die Züchter kamen damals schon von Lahnstein und weiter her. Ich kann mich erinnern das der weiteste Züchter Gregor Pott war.
Nach zwischenzeitlichen Einflechtungen in Sande kam dann ca. 1998 die Glosterspezialschau nach Schortens wo sie im Rahmen einer IG mit den Bordern, Fifes und Norwichs aufgenommen wurde. Sicherlich eine gute Sache um die Schauen weiterzuführen aber es ist eben dann keine Spezialschau mehr. So entschlossen sich W.Wedig, Fr. Tönjes, H.Rathje und H.Haake für die erneute Einrichtung einer Glostespezialschau in Harsum. Es wurden nur spezielle Glosterzüchter aus England zum bewerten eingeladen. Diese Schau wird inzwischen nur von W.Wedig und einen Helfern ausgeführt. Die enorm steigenden Beschickungszahlen mit dem sehr guten Ausstellungsvögeln erfreut sich einer sehr großen Beliebtheit und es ist zu wünschen, dass uns Glosterzüchtern diese Schau noch lange erhalten bleibt.