Das Zusammensetzen der Zuchtpaare

Für das Zusammensetzen der Zuchtpaare sind einige sehr wichtige Kriterien zu beachten. Zunächst sollte man sich darüber im klaren sein, was man in dem Zuchtjahr erreichen möchte. Was in seiner Linie zu verbessern ist, und wie ich es erreichen kann. Die wohl übliche Methode in der Zucht ist die Paarhaltung. Aber auch die Wechselhecke kommt oft zum Einsatz. Ich bin ein großer Fan der Paarhaltung. Dies setzt natürlich voraus, dass man eine größere Anzahl von Hähnen zur Verfügung hat, die sich in der Qualität sehr nahe stehen. Der Vorteil liegt darin, dass sich die Hähne während der Brut intensiv um die Hennen kümmern, sich aber auch nach dem zweiten Tag an der Fütterung der geschlüpften Jungen beteiligen. Man merkt es an dem schnellerem Wachstum der Jungen. Nun ist es aber so, dass man nicht die nötige Anzahl von guten Hähnen zur Verfügung hat , aber bestimmte Merkmale in seiner Linie verstärken will. In der Wechselhecke ist es dann möglich einem Hahn mehrere Hennen zu geben.

Ich bin ein Gegner von diesem "hin u. her" Geschiebe der Hähne, deshalb setze ich die Hennen zu unterschiedlichen Zeitpunkten ein. Der Hahn kommt zu der Henne, die zuerst ihr Nest fertig gestellt hat und entferne ihn erst nach dem dritten gelegtem Ei. In der Folge verfahre ich mit weiteren Hennen genau so. Sicher erfordert das eine etwas längere Brutsaison, aber dieser Weg ist sicher und mir ist Klasse lieber als Masse.

Der erste Schritt in der Zusammensetzung ist natürlich die Sichtung der einzelnen Partner. Man sollte sich grundsätzlich vor Augen halten, dass die Positurkanarienzucht eine Ausgleichszucht ist, d.h. was der eine Partner nicht hat, muss der andere Partner vermehrt mitbringen. Es ist klar, dass nur gute Eigenschaften gemeint sind. Sicher gilt das Hauptaugenmerk der Corona. Sie sollte rund und einen fließenden Übergang zum Nacken haben. Fasanenohren oder hoch stehende Federn über dem Schnabel sollten von der Zucht ausgeschlossen werden. Dann sollte großer Wert auf die Größe und Körperform gelegt werden. Die Größe ist oft schon durch ein besseres Gefieder zu beeinflussen. Ein zu langer Schwanz macht den Vogel lang. Ein gerundeter Körper ist wichtig und deshalb werden meine Zuchtvögel dann ausgesucht wenn sie noch nicht triebig sind, besonders Hähne sind dann schlecht einzuordnen.

Ein mit besonderer Sorgfalt geführtes Zuchtbuch sollte Aufschluss geben auf Spalterbigkeit der Hähne, aber auch über Verhaltensweisen. Dem Zuchtpartner des Coronas, dem Consort, wird oft nicht so die Bedeutung zugemessen die ihm zukommen sollte. Ein zu großer bulliger Kopf der an einem Norwich erinnert bringt nicht die gewünschten Hauben. Wichtig ist die Kopfform damit sich eine Haube entsprechend legen kann. Ein zu flacher Kopf bringt eine Haube unter Umständen überhaupt nicht zum fallen. Oder die Feder liegt über dem Schnabel hinaus und verdeckt die Augen völlig. Ein Merksatz der immer wieder gern zitiert wird ist, "das der Hahn die Feder u. Farbe bringt und die Henne den Typ" Dies ist nicht immer der Fall. Kenne ich den Hahn nicht zur genüge, so ist mir ein Consort aus einer guten Haubenlinie lieber als der mit den wuchtigem Typ und Kopf. Sind alle Punkte gut durchdacht und gegeneinander abgewägt, werden hoffentlich schöne und erfolgreiche Schauvögel das Resultat sein.