Die Glosterfarben

Hallo liebe Freunde. Ich möchte meiner Hompage eine weitere Seite beifügen und hier die Farben des Glosters beschreiben. Die Farben des Glosters. Als ich vor einigen Jahren in den Wintermonaten begann, einmal alle Erfahrungen, die ich bezüglich derFarbvariationen des Glosters gemacht habe, wußte ich seinerzeit noch nicht,dass ich einmal alles in meiner eigenen Hompage niederschreiben würde. Ich werde versuchen die einzelnen Farben des Glosters in seiner Vielfalt zu beschreiben. Den Anfang möchte ich wegen seiner Wichtigkeit in der Zucht mit dem Intensiven machen.

Es war lange Zeit still um den intensiven Gloster. Erst in den vergangenen Jahren ist er wieder häufiger auf den Schauen zu sehen. Aber nicht alle dort gezeigten Gloster sind oder waren wirkliche Intensive. Kenner der Materie werden sicherlich gemerkt haben ,dass es sich oft um gut ausgefärbte Schimmelvögel gehandelt hat. Der Intensivfaktor zeigt sich beim Hahn stärker als bei der Henne. Rückblickend dadurch zu erklären, dass beim Kanariengirlitz oder auch Kanarienwildling genannt spezifische Geschlechtsunterschiede existieren. Wie bei allen Wildvögeln ist der Hahn intensiver gefärbt als die Henne, Im Laufe der Domestikation des Kanarienvogels setzen geschlechtsspezifische Merkmale ihre Funktionen aus. So ist der Intensivfaktor nicht mehr geschlechtsgebunden. Danach kann nach dieser Verlustmutitation der Hahn wie auch die Henne intensiv gefärbt sein. Hierbei ist festzustellen,dass gerade die Hennen im Nackenbereich mit einem hellen Streifen versehen sind. Züchter erkennen dies als ein sicheres Merkmal bei der Bestimmung des Geschlechtes. Bei uns Glosterzüchtern sieht es nun ein wenig anders aus als bei einem Farbenzüchter. Die Positurkanarienzüchter haben sich nach anderen Kriterien zu richten. Würden wir z.B.versuchen, in jeder Generation Intensiv x Schimmel zu verpaaren, so hätte dies einen Verlust an Typ und Corona in der Qualität zur Folge. Ich habe immer den Grundsatz verfolgt, nur in etwa jeder dritten Generation Intensive in einer Blutlinie aufzunehmen. In der Folge dann wieder B x B Verpaarungen vorgenommen. Wer diesen Grundsatz nicht beachtet ist sehr schnell wieder aus den Siegerlisten verschwunden. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass intensive Hähne ihre Farbe schneller und wohl auch besser vererben als Hennen. Um die Farbe zu verstärken hatte man in der Vergangenheit versucht, die Intensiven (Hähne) doppelfaktorig zu züchten. Also hat man Intensiv x Intensiv verpaart. Der Erfolg war, dass nur wenige Jungen das Licht der Welt erblickten, da hier der Letalfaktor zum tragen kam. Ich selbst habe mit Erfolg den Versuch gemacht, Hennen, die man schon als Intensivvögel ansprach ( Schimmelansatz im Nacken) mit sehr stark gefärbten Intensiven zu verpaaren. Da ich zwei Consorts nahm brauchte ich den Verlust von Jungvögel nicht so sehr befürchten. Ich bekam 4 fantastisch intensiv gefärbte Junge. Von beiden jungen Hähnen habe ich Nachzuchten bekommen.Von den Hennen nicht. Das die Hähne toll vererbt haben in der Farbe ,aber im Typ sehr stark nachließen, hat mich nicht so sehr gestört, weil ja das Ziel der Verpaarung eine Verbesserung der Farbe war. Ich habe es aber in der Zukunft bei den sogenannten Einfaktorigen belassen ,weil der Weg um wieder zu einem guten Typ zu kommen zu weit war. Natürlich hängt in der Zucht ebenfalls viel von der Federstruktur / Textur ab. Hier gibt es bekanntlich verschiedene Abstufungen und Variationen, die beachtet werden müssen. Beachtet werden sollte die Feder nach: weich bis hart / schmal bis breit / rauh bis zart / kurz bis lang / grob bis fein / oder schwer bis leicht. Wer diese natürlichen Unterschiede nicht mit einbezieht , fällt als Positurkanarienzüchter sprich Gloster mit einiger Sicherheit auf den Bauch. Die Ursache ist darin zu suchen,dass in der Vergangenheit oft außerhalb dieser Grundregel verpaart wurde. Teils aus Unkenntniss,aber auch aus Ermangelung von guten Intensiven.

Wie verfahre ich also in der Zucht? ich setze meinen besten Intensiven Hahn an meine formschönste Henne. Die Henne sollte nicht zu blass in der Farbe sein. Es darf in diesem Falle ruhig eine Henne sein, die für eine Verpaarung B x B nicht mehr in Frage kommt. Also etwas lockerer im Gefieder ,natürlich vorrausgesetzt, dass der Hahn ein kurzes ,hartes Gefieder besitzt Aus dieser Verpaarung erwarte ich nicht unbedingt Schauvögel, aber wenn man die besten B - Hennen wieder an B - Hähne setzt, ist der Erfolg oft ein sehr guter Schauvogel. Die intensiven Hähne ,die ein zu langes weiches Gefieder haben ,müssen ausselektiert werden denn sie sind für die Verpaarungen an B- Vögel nicht mehr geeignet. Zum Schluß sei gesagt das der Züchter, der sich an diese Regeln hält, viel Geduld aufbringen muß.Wer den schnellen Erfolg sucht, ist praktisch jedes Jahr am Zukaufen und kann an einem vernünftigen Stammaufbau mit guten Intensiven ect. nicht denken. Der Intensive ist sehr wichtig, aber man muß auch sinnvoll und mit den nötigen Kenntnissen mit ihm umgehen. Nicht jeder Intensive ist ein Zuchtvogel. Ich habe mich hier nur auf das Wesentliche beschränkt, meine Aufzeichnungen sind noch um " Einiges " länger,würde aber hier zu weit führen.

Der grüne Gloster

Es ist schon etwas seltsam dass der grüne Gloster in England zwar als Klassiker unter den Glostern bezeichnet wird, auch als sehr nützlich für die Zucht von anderen Farben angesehen wird, aber ansonsten nicht als normalfarbener Gloster gilt. Dabei geht ohne den Grünen in der Glosterzucht fast gar nichts. Normalfarbener Gloster wird in England ein Gelber genannt. Das mag seinen Ursprung in dem Kanariengirlitz haben, der ja wie wir wissen gelbgrundig ist und sich großer Beliebtheit erfreut. Es ist hervorzuheben, dass sich der grüne Gloster ausnahmslos als Zuchtpartner für alle Farben anbietet. Jeder Anfänger unseres Hobbys sollte sich zuerst einmal einen guten Stamm grüne Gloster zulegen bevor er sich in das Abenteuer der "Farbe" begibt, denn Grün ist der Anfang der Farbpalette die mit Weiß abschließt.

(Sehr gute formschöne Henne, mit gutem Gefieder aus eigener Zucht )

Der grüne Gloster wird allgemein als nützlichster Partner für alle Farbvariationen anerkannt. Er erfreut sich auf den Schauen und in den Züchterstuben auf Grund seiner Erfolge größter Beliebtheit. Auch in England dem Mutterland unseres Glosters hat er längst den dortigen Favoriten, den gleichmäßig gezeichneten Gelben verdrängt und ihn auf die zweite Stelle verschoben. So ist es dort wie auch bei uns auf dem Kontinent fast immer der Grüne der den Champion stellt. Sehr zum Vorteil hat sich erwiesen, dass ein guter grüner Typvogel seine Charaktaristika an seine Nachkommen als eine besondere zu vererbende Eigenschaft besitzt. So ist es nicht verwunderlich, dass nicht nur bei mir sondern auch bei vielen anderen Züchtern der Grüne seine Vorherrschaft angetreten hat.

(Guter Hahn aus Intensiv x Schimmel gezogen, gut für die Zucht )

Der perfekte Grüne ist natürlich ein sehr dunkler Vogel ohne Aufhellung im Nacken sowie im Kehlbereich. So wird es jedenfalls von dem Standart beschrieben. Natürlich streben wir alle danach den reinen grünen Gloster zu züchten. Meine Erfahrungen haben aber gezeigt, dass gerade die Vögel mit dem oben beschriebenen Zeichnugsmerkmalen oft die besseren Typvögel sind. Natürlich möchten wir einen farblich ansprechenden Vogel zeigen können, aber da der Typ vor Farbe geht ist es zweitrangig. Völlig dunkle Vögel mit schwerer Melaninzeichnung bis hinunter zu den Flanke, haben gleichzeitig die Eigenschaft in der Corona dunkle Melaninlinien zu verzeichnen. Dies macht sich natürlich vorteilhaft in der Bewertung bemerkbar. Der völlig dunkle Vogel wird in der Fachwelt auch als reinfarbig bezeichnet. Aufhellungen von mehr als einer Feder werden Schecken genannt. Von den meisten Züchtern werden die Hornteile nicht beachtet aber sie gehören zur Bestimmung dazu .Vögel von ca. 50 zu 50% sind schlecht zu qualifizieren und es bedarf dringend einer Änderung in der Klassenbezeichnung. Denn niemand wird einen solch guten Gloster gern von den Schauen fernhalten. Ich mag die Grünen und auch die Grünschecken sehr gern. Sie machen inzwischen schon 75 % meiner Zucht aus.

Grün gescheckt 75 % dunkel Schecke 50 zu 50 %

Verpaarungsmöglichkeiten : Dominant grüner Hahn x grüne Henne Ergebniss, Grüne bzw., gescheckt dunkle Nachkommen Bei allen anderen Farben ist zu beachten, dass Grün dominierend ist über alle Farben. Eine sehr gute Verpaarung ist: Intensiv grüner Hahn über Gelb gezogen x Cinnamon Henne. Alle B - Hennen daraus behalten,Cinnamon oder spalterbige Hähne ausselektieren. Nicht verpaaren sollte man einen intensiven mit langem Gefieder mit einer grünen Henne,es wird nie ein besseres Gefieder daraus resultieren.

Der gelbe Gloster

Es ist das Ziel der meisten Glosterzüchter einen guten gelben Gloster zu züchten und ihn auch auszustellen. Gute Gelbe waren in der Vergangenheit recht rar. Um einen solch guten Gloster Corona zu züchten wie die obige Abbg. zeigt, bedarf es mehr als einen bloßen Zufall. Hier sind in einem vermehrtem Maße ein gutes Auge für eine entsprechende Verpaarung und ein gutes Ausgangsmaterial nötig. Neben einem gutem Typ muß auch die Federstruktur zu 100 % stimmen. Mindestens ein Partner des Zuchtpaares muß ein farblich ansprechendes Gefieder besitzen. Ein farblich guter Hahn (als Beispiel) mit einer blassen Henne dürfte die Voraussetzungen für verschiedene Gefiederarten bringen. Wer einen Corona wie den oben gezeigten züchten will, darf den fortwährenden Gebrauch mit blassgelben und stumpfen Federn als Partner nicht in Erwägung ziehen. Nachfolgende Fotos zeigen deutlich zwei unterschiedliche Gefiederarten. Ich halte den im Gefieder feineren und weicheren Consort für die Zucht am wertvollsten.

Härter u.grober i.Gefieder weicher u. feiner wie obige Henne

Desweiteren sind immer wiederkehrende Einkreuzungen von guten grünen Typvögeln nötig. Der fortwährende Gebrauch von Gelb x Gelb ist von großem Schaden. Zwar wird die Nachzucht nicht an der Qualität der Struktur oder Textur leiden (auch wenn Intensive benutzt werden ) aber der Jungvogel wird zu lang und schmal. Es mangelt ihm aber an gutem Typ. Als Partner für die Zucht sind mir gute Grüne die aus einer Verpaarung A x B stammen am liebsten, weil sie den Typ mitbringen und auch farblich ansprechend mit einem feinem Gefieder sind.

1,o aus solch einer Verpaarung der auch nach 3 Jahren ein gutes Gefieder aufweist.

Einen guten Stamm gelber Gloster aufzubauen erfordert seitens des Züchters eine gewisse Sachkenntniss. Die doch sehr zahlreich auftretenden Probleme, wie zu lange Beinlänge und auch zu große Schnäbel sind erhebliche Mängel. Oft sind die Haubenfedern zu fein und haben haarähnliche Textur die weit entfernt sind von der geforderten Gänseblümchenfeder in der Corona. Durch diese feinen Federn entstehen oft die Lücken im Nackenbereich. Eine Verpaarung von einem farblich guten Conort mit einer blassgelben Coronahenne mit ansprechendem Typ bringt mit bedeutend mehr Sicherheit den erhofften Erfolg. Wenn nicht , muß man seinen besten grünen Coronahahn dafür opfern, und ihn mit einer der farblich kräftigsten Consorthenne verpaaren. Wenn gute Consorthennen in gelb gewählt werden , (Hennen weil sie gewöhnlich den Typ besser vererben) ist es möglich gute B-Hähne zu nehmen. Meistens nutzt es beiden Farben. Auf diese Weise kann man gute Coronas anders nutzen. Wenn man als Glosterzüchter den Wunsch hat , Gelbe als festen Stamm zu züchten, so muß von Anfang an darauf geachtet werden , den Stamm von Zeit zu Zeit mit guten Grünen aufzufrischen. Auch Dunkelschecken können in der Zucht sehr wertvoll sein.

Ebenso die schlecht zu qualifizieren 50/50 (wie Foto) sind beliebte Zuchtpartner.

Der Schieferne oder Blaue Gloster ( Schwarz/Weißer )

Wie jeder Glosterzüchter habe auch ich meine Lieblingsfarbe. Für mich ist es die attraktivste Farbe unter den Glostern. Sie sind nicht so einfach in guter Qualität zu züchten wie es den Anschein hat. Ich bevorzuge den Blauen . Aber in seiner Farbe so rein wie möglich .Farbmäßig ist das meistens beim Hahn der Fall , die Hennen haben oft zu viel Braun im Gefieder. Dieses Braun dient somit.

( Sehr schöne Typhenne mit kurzem Gefieder und sehr wenig Braun in der Rückenpartie , eigene Zucht über grün intensiv gezogen.)

auch der Geschlechtsbestimmung. Für die Zucht sollte der Hahn immer möglichst gute grüne Typhennen mit dunklem reinem Mekanin bekommen. Diese Theorie bevorzugen aber nicht alle Züchter denn in England und auch in Belgien werden (sofern man sie hat ) intensive Braunvögel benutzt. Favoriten sind Zimtbraune Hennen wegen des Typs. Dazu muß man allerdings sagen, dass in den wenigsten Fällen gute Hauben fallen. Der Blaue ist weißgrundig und die Feder des Braunen sind ebenso zu fein wie auch ähnlich mit dem Blauen. Um intensive Schieferne zu bekommen , wird sehr oft das Braun wegen des Verdünnungsfaktors benutzt, dadurch bekommen allerdings die Federsäume wieder zu viel Braun. Sicherlich spielt die Farbe bei den Glostern nicht die entscheidende Rolle, aber welcher Züchter möchte nicht wenn er schon eine Farbe als "SEINE" Farbe wählt, diese so klar wie möglich zu bekommen. Es ist sicher rein optisch so, dass ein schieferner Gloster mit gutem Typ ,feiner Zeichnung und dunkler Strahlung in der Haubenfeder seine Wirkung nicht verfehlen wird. Man sollte sich aber immer wieder ins Gedächtnis rufen , dass der Blaue nur ein pigmentierter Weißer ist. Für ihn gelten die gleichen Vererbungsregeln wie für den Weißen. Daher sollte man ihn immer mit Grünen verpaaren. In England heißt es zwar nur mit Normalen verpaaren . Aber da die normalen Gelbe sind, teile ich diese Ansicht nicht (auch wenn sie von drüben kommt) Grün ist nun einmal die Ausgangsfarbe der Palette und wichtig für ein gutes Gefieder. Gelb entfernt sich durch die Aufhellung von Grün und Weiß noch um einiges mehr. Es geht Typ verloren, die Struktur der Feder verändert sich.

Die beste Verpaarung für Schiefer ergibt sich aus der Verpaarung: Grüne intensive Henne x schiefer Hahn.

( Schöner kleiner Typvogel, eine Henne mit leichtem Fehler in der Corona und zu lose im Gefieder.)

Weitere Verpaarungen:
Schiefer Hahn x grüne Henne = dominant Grüne und Blaue
Schiefer Hahn x braune Henne = Schiefer Hähne spalt Braun, Schiefer u.grüne Hennen
Brauner Hahn x Schiefer Henne = Braune Hennen,Grüne u.Schiefer Hähne
Schiefer Hahn spalt Braun x Braune Henne = Schiefer Hähne spalt Grüne Hähne (spalt),Braune Hähne,Schiefer/ grüne u. braune Hennen.

Diese letzte Verpaarung stammt von englischen Züchtern die die Farbpalette noch um Silberbraun u. anderen Möglichkeiten erweitern. Ich persönlich liebe den Blauen oder Schiefer oder Schwarz - weißen wie er auch immer genannt wird, so wie ich ihn züchte. Gleich ob er rein oder gescheckt ist. Man muß nur wissen, wann die letzte Stufe der Aufhellung zu Weiß erreicht ist um zurück zu paaren.

( Schöne kleine Henne,die Melaninzeichnung geht bis ins Bauchgefieder )

Eine weitere Kombination aus Schiefer Hahn x Brauner Henne

Der weisse Gloster

Soll man den Worten einiger Züchter glauben, so ist Weiß das absolute Ende der Zucht. Man hat zu mindestens in den früheren Jahren gezüchtet, ausgestellt und verkauft, weil man mit diesen Vögeln nicht mehr weiter züchten sollte. Es stellt sich hier aber doch die Frage, wie man zu dem Weissen gekommen ist. Am Anfang stand für den Aufgehellten doch immer der Dunkelvogel und so bin ich der Meinung das der umgekehrte Weg ebenso möglich sein mus . Natürlich ist dieser Weg nicht gerade etwas für den Beginner der Glosterzucht. Es ist ein Umdenken bei der Verpaarung bzw. Zusammensetzung der Zuchtpaare für gute weiße Gloster erforderlich. Voraussetzung ist, wie übrigens für alle Farben in der heutigen Glosterzucht die genauen Kenntnisse der Gefiederstrukturen und Texturen.

Es ist also ein Objekt für den Spezialisten unter den Glosterzüchtern Nie ist es wichtiger Gefiederstrukturen auch unterscheiden zu können als bei den Weißen .Zu grobe Federn einzusetzen bringt überhaupt nichts. Deshalb verpaare ich nie einen Weißen mit einen Gelben. Die Folge wäre ein sprödes langes Gefieder. Der beste Weg ist immer der weißgrundige Schiefer , es sei denn man hat einen intensiven Weißen als Partner. Nun werden sicherlich viele Glosterzüchter der Meinung sein, dass es intensive bei den Weißen nicht gibt. Dazu muss ich sagen, dass diese Züchter noch nie einen weißen Gloster gegen das Tageslicht gehalten haben. In der Fahne (dem Ende der Feder )aber auch im Kleingefieder findet man alle Merkmale die im Vergleich zu intensive Grüne stehen. Auch ist es möglich, dass beim Anblasen der Weißen aber auch Gelben das Untergefieder regelrecht schwarz erscheint. Farblich verpaart mit ¾ Gelbschecken erhält man farblich recht gute Jungvögel. Natürlich muß der Typ stimmen, ansonsten kann man es gleich vergessen. Deshalb ist der weiße Positurkanarienvogel in der Zucht anders zu handhaben als in der Farbkanarienzucht.

Als Schauvogel ist er am besten in einer Klasse unter sich. Es wird kaum einmal der Fall sein, dass ein Weißer eine Gesamtschau gewinnt. Es gibt besonders in letzter Zeit viele Anfänger, die sich Weiße anschaffen und nicht auf den Typ achten. Das ist m.E. nicht der richtige Weg und ich betone immer wieder, dass ohne gute grüne Typvögel auch hier nichts geht. Ich kenne keinen erfahrenen Züchter der ständig Weiß x Weiß oder Weiß x Gelb verpaart und damit immer erfolgreich auf den Schauen ist. Ich verwende für die Zucht von Weißen gern eine Verpaarung von BxB Vögeln deren Elternteil aus je einem Teil aus Intensiven stammen. Man erhält leichter eine schöne weiche Federfülle die den Typ runder erscheinen lässt. Unbestritten ist der Weiße ein beliebter Gloster der sich leichter wie z.B. ein Grüner verkaufen läßt. Er ist ein schwieriger aber dadurch auch reizvoller eleganter Gloster. Die hier gezeigten Weißen wie auch alle anderen Gloster in den beschriebenen Artikeln stammen aus meiner eigenen Zucht.

Der braune Gloster

Der braune Gloster ist, wenn er so dunkel wie möglich (schokoladenbraun ) gezogen wird ,eine der schönsten Farbvariationen. Durch die starke Verdünnung des Melanins haben wir viel von den schillernden Farben anderer Farbschläge verloren . Ein guter Brauner sollte die Farbe von Schokolade besitzen. Den besten Effekt der braunen Farbe erzielt ein Corona mit brauner Haube und braun markiertem Flügel , der sich von einem gelben Körper abhebt. Entsprechend seiner Fähigkeit zur Bildung einer sehr feinen Federstruktur (siehe Abdg) kann es von großem Vorteil sein, ihn mit ähnlichen Farben zu kreuzen , ihn z.B. zur Zucht von guten Gelben einzusetzen.

Benutzt werden sollte dazu nach Möglichkeit immer ein reiner zimtbrauner Hahn. Wenn es ausserdem noch ein intensiver Hahn ist ,so ist er für die Zucht besonders wertvoll. Die Tatsache, wenn keine pigmentierten Federn zu sehen sind bedeutet , das dieser Hahn einen doppelten Faktor zur Melaninverdrängung besitzt. Das ist für einen Anfänger oft verwirrend . Die Art der Vererbung ist aber nicht schwer zu begreifen da sie an ein Geschlecht gebunden ist. Wenn man Nester mit frischgeschlüpften Jungen kontrolliert , so wird man an Hand der rosaroten Augenringen erkennen, das braune Jungen im Nest liegen . Schon jetzt läßt sich das Geschlecht bestimmen . Es kommen aber immer wieder rätszelhafte Braune oder Cinnamonfarbene Junge im Nest vor die einen intensiven Vater haben . Ich glaube zwar immer nur den Teil der Vererbung den ich nachweisen kann . Tatsache aber ist das ich wiederholt Braune im Nest hatte obwohl in dem Stammbaum zu sehen war das bis zur 5.Generation kein Braun in der Linie vorhanden war. Wohl aber sehr stark gefärbte intensive Hähne. Also müssen noch andere Zusammenhänge bezüglich Braun bestehen . Allein das Wissen das irgendwo das Braun ja einmal entstanden ist, sei es durch Mutationsausfall oder Verdünnung des Melanins beweißt das Vorhandensein von Braun in einer bestimmten Linie die kein Braun aufweißt. Besonders ausgeprägt ist dieses Phänomen bei intensoven Hähnen.

Verpaarungsmöglichkeiten:

1.Grüner Hahn x braune Henne 50 % grün / braune Hähne 50 % grüne Hennen
2. Grün / brauner Hahn x braune Henne 5 % grün/braune Hähne 25 % braune Hähne
25 % grüne Hennen 25 % braune Hennen
3. Grün /brauner Hahn x grüne Henne 25 % grüne Hähne 25 % grün / braune Hähne
25 % grüne Hennen 25 % braune Hennen
4. Brauner Hahn x grüne Henne 50 % grün / braune Hähne 50 % braune Hennen

Der Isabell Gloster

Diese Vögel mit dem doppelten Verdünnungsfaktor und den hellen Farbtönen, haben die zartesten Gefiederzeichnungen. In vollkommen perfekter Strichelung schwer zu züchten. Man muss auf Grund des Verdünnungsfaktors schon eine gewisse Auswahl von spalterbigen Hähnen haben ,die wie die untenstehende Tabelle zeigt z. B schwarz/ braun verdünnt sind welches aber nicht sichtbar ist. Aus der Paarung Braun x Achat gehen Passepartout - Männchen hervor die Träger beider Verdünnungsfaktoren sind. Es bringt uns also in der ersten Generation nichts wenn wir Achat x Braun einsetzen wenn wir nicht wissen wie die Farben in dem vorhergehenden Verpaarungen eingesetzt wurden. Es ist nicht der Fall das spalterbige Vögel braune bzw. rote Augen haben. Auch ist nicht zu empfehlen Isabell x Isabell zu verpaaren da dann die Federsäume abschwächend bis farblos werden.

Alles in Allem ist der Isabell ein ansprechender Vogel der sich zwar hervorragend präsentiert aber einen größeren Bestand erfordert.

Paarungsvorschläge:

1,0 schwarz / spalt achat x 0,1 braun
= 1,0 schwarz / braun
1,0 schwarz / braun verdünnt
0,1 schwarz
0,1 braun

Von den Jungen kann man nur mit den verdünnt spalterbigen Hähnen weiterzüchten (ist nicht sichtbar)

1,0 schwarz /braun verdünnt x 0,1 braun
=1,0 schwarz / braun
1,0 braun verdünnt
0,1 schwarz
0,1 isabell

Weiterzüchten mit braun verdünnt

1,0 braun / verdünnt x 0,1 braun
=1,0 schwarz / braun
1,0 braun / verdünnt
0,1 braun
0,1 isabell

oder / 1,0 braun verdünnt x isabell
1,0 braun verdünnt
1,0 isabell
0,1 braun
0,1 isabell

Leider steht mir kein Bild von einem Isabellgloster zur Verfügung.Da ich sie nicht selbst züchte habe ich nachfolgendes Bild dem Kanarienbuch von Horst Bielfeld entnommen.

Der Achat Gloster

Die Farbe Achat ist eine schon sehr alte Farbe, die zuerst bei den Farbkanarien aufgetreten ist. Wann sie bei den Glostern aufgetreten ist, kann ich nicht genau sagen. Ich habe sie zum ersten Mal gesehen bei der Glosterspezialschau die ich 1978 in Diepholz eingerichtet hatte. Seinerzeit war es eine kleine Sensation diese Vögel zu sehen. Sie wurden von den Zuchtrichtern zwar als Fürther Freiachat bezeichnet, aber heute würde ich sagen, dass es sich schlicht und einfach um Gelbachat gehandelt hat. Es waren ausgesprochen hübsche Vögel, die sich nicht nur in einer guten gleichmäßigen Farbe auszeichneten, sondern auch im Typ sehr gut zeigten.

Es ist wie bei allen Farbkanarien auch bei den Positurkanarien so, dass der einfarbige Vogel eindeutig optisch im Vorteil ist gegenüber dem Gescheckten. Nur hat man bei den Glostern bisher nie großen Wert auf reine Farben gelegt, sondern immer nur dem Typ den Vorzug gegeben. Das mag einerseits richtig sein, ist aber für die Schönheit der Farbe nicht vorteilhaft.

Achat ist die Bezeichnung für eine Verdünnung der Eumelanine.Sie werden dadurch zu einem dunklem Grau. Dieses Grau hat schmale braune Säume. Das zieht sich vom Kopf und Rücken bis zu den Flügeldeclen hin. Es sollte eine schmale gleichmäßige unterbrochene Strichelung vorhanden sein. Flanken,Schwingen und Schwanz zeigen schmale sandbraune Säume. Auf die typische Achatzeichnung dem Backenbart wird heute weitgehenst verzichtet.Wichtig ist ein graues Untergefieder und die Hornteile und Füße zeigen Grau.

Achat ist eine geschlechtsgebundene Farbe was anhand einiger Verpaarungsbeispiele sichtbar wird.

1,0 Grün x 0,1 Achat = 50 % grün/achat Hähne
= 50 % grüne Weibchen

1,0 Grün/achat x 0,1 Grün
= 25 % grüne Hähne
= 25 % grün/achat Hähne
= 25 % grüne Weibchen
= 25 % achat Weibchen

1,0 Grün/achat x 0,1 Achat = 25 % grün/achat Hähne
= 25 % achat Hähne
= 25 % grüne Weibchen
= 25 % achat Weibchen

1,0 Achat x 0,1 Grün = 50% grün/achat Hähne
= 50% achat Weibchen

1,0 Achat x 0,1 Achat = je 50% beider Geschlechter

Da Achate in allen Glosterfarben möglich sind, werden wir sie sicherlich noch in Gelb oder Weißgrundig sehen. Ich möchte voererst die Reihe der Glosterfarben hiermit abschliessen, nicht ohne allen Züchtern viel Erfolg und Freude in der Glosterzucht zu wünschen.