Kokzidien

Kokzidien sind eine der ältesten aber auch gefürchtesten Erkrankungen in der Vogelzucht. Früher bekannt als Rotbäuchigkeit. Auch hier soll es sich um die Kokzidiose gehandelt haben, was aber nicht unbedingt der Fall sein muss. Seinerzeit wurde sie auch als Schweißsucht bezeichnet, bedingt durch die hohe Nestfeuchtigkeit. Allein diese Ausführungen dürften schon auf die gefürchtete Kokzidiose hinweisen. Heute ist die Kokzidiose bei rechtzeitiger Erkennung schnell und sicher zu behandeln.

Kokzidien sind mikroskopisch kleine einzellige Lebewesen aus der Klasse der Sporentierchen (Sporozoa) die bei fast allen Vogelarten vorkommen. Bei den meisten Vögeln parasitieren sie in den Schleimhäuten, des Darmkanals und durchlaufen dort einen komplizierten Entwicklungsgang, bei dem Phasen der ungeschlechtlichen mit den Phasen der geschlechtlichen Vermehrung abwechseln. Nach der Befruchtung der weiblichen Zellen (Makrogameten) durch die männlichen Mikrogameten enstehen die Dauerformen Oozysten -dickschalige rundlich ovale Gebilde, die mit dem Kot des Vogels in die Außenwelt gelangen. Sie können im feuchtem Erdreich wochen bzw. monatelang ansteckungsfähig bleiben.

Zur Entwicklung in den unterschiedlichen Stadien der Kokzidien werden Vitamin -B benötigt. Dadurch entsteht bei den erkrankten Vögel ein starker Mangel an B-Vitaminen. Man erkennt das an starkem Kopfwackeln bzw.Lähmungserscheinungen, sowie unsicherem Flugverhalten. Der Vogel verliert schnell an Gewicht.Ein fast sicheres Zeichen auf Kokzidien ist der stark riechende grünlich gefärbte Kot. In der Zucht kann er auch braun/rötlich erscheinen. Der Kot ist dünn und ähnelt dem des Durchfalles. Falsch wäre es jetzt dem Vogel Vitamine zu verabreichen denn durch das - B- unterstützen wir die Kokzidien.

In dem Kot befinden sich die sehr widerstandsfähigen Oozysten, aus diesem sich dann innerhalb 48 Stunden die Sporozoiten bilden. Da diese sehr infektiös sind, ist es als selbstverständlich anzusehen, dass eine peinliche Sauberkeit herrschen muss. Da die fütternden Alttiere die Jungen durch infiziertes Futter oder Wasser anstecken können ist der gesamte Bestand schnell gefährdet. In den meisten Fällen sind die Nester feucht und stark verschmuzt. Elterntiere die die Kokzidien überstanden haben, bauen zwar micht hinreichende, aber doch eine gewisse Immunität auf.

Hier nun die wirksamsten Medikamente und deren Anwendung:

Leider nicht mehr im Handel aber noch in Holland /Belgien erhältlich ist " ESB 3. Die Dosierung dafür lautet: 0,5ml auf 1 Liter Wasser.

Baycoc: 1ml auf 1 Liter Wasser. Als Verabreichung wird empfohlen , 1- 3.Tag eines der beiden Medikamente. Badewasser,Obst und Grünfutter entfernen.

4-5 Tag keine Behandlung da sich innerhalb von 2 Tagen neue Kokzidien aus dem Eistadium bilden. Beide Medikamente aber nur die voll entwickelten Kokzidien vernichten können.

In dieser Pause sollte man ein Vitamin ohne --B-- verabreichen. 6-8 Tag verfahren wie 1-3 Tag. Vom 9. -18. Tag dann täglich ein Multivitamin mit --B-- reichen. Sehr wichtig das Vitamin sollte unbedingt -- K-- enthalten. Des weiteren wird von Rönfried noch Gambakokzid empfohlen. Die Dosierung bitte der Anwendung entnehmen.

Zur Verbeugung haben sich bei mir die Gitterrosten bewährt. Diese kann man leicht säubern und mit heißem Wasser nachbehandeln. Des weiteren sind die Kräutermischung aus Oregano, Thymian und Basilikum zu empfehlen. Ebenfalls zur Vorbeugung sind auch Grapefruitkern -Extrakt in das Trink und Badewasser im Handel. Es wirkt auch gegen Pilze(antimykotisch) und antibakteriell. Es ist oft billiger vorbeugend zu verfahren als heilen zu müssen, ganz abgesehen für denVerlust an Stammqualitäten durch Tod der Vögel.