Ernährung

Sicher ist die Anwendung von Heilkräutern vielen Vogelzüchtern unter uns nicht so bekannt. Auch uns erging es nicht anders und wurden erst nach einen Gespräch mit einer Dackelzüchterin darauf aufmerksam. Sie mischte unter dem Welpenfutter eine Kräutermischung von Oregano,Basilikum und Thymian und ersparte sich und den Welpen eine Wurm und Darmreinigungskur. Diese Mischung ist dann auch bei uns im Vogelzimmer eingezogen und wie ersparen uns vor der Zucht eine Kur mit Antibiotika gegen Kokzidiose und Würmern. Man kann diese Kräuter trocken über das Keimfutter und dem Aufzuchtfutter mischen. Die frischen Pflanzen werden fein gehackt ebenfalls untergemischt. Nach der ersten Verwendung dieser Mischung ist man erstaunt wie der Kot aussieht und richt. Von dieser Darmreinigung ist aber nach kurzer Zeit nichts mehr zu sehen und der Kot ist wieder normal. Bevor ich die Heilpflanzen einzeln beschreiben will, möchte ich noch auf das Verhältniss der Mischung hinweisen. Ich verwende zu 50 % Thymian, 30 % Oregano und nur 20 % Basilikum.

Oregano

Oregano, auch im Volksmund "Dost" ist schon seit dem Mittelalter bekannt und wird dort als eine sehr wirksame Heilpflanze genannt. Sie enthält unter anderem Gerbstoffe, sowie Bitterstoffe. Die wirksamste Verwendung liegt im gesamten Verdauungstrakt wie Magen ,Darm ,Leber und Galle . Auch als Tee für die Atmungswege heilsam. Es ist ein natürliches Antibiotikum welches auch das Immunsystem stützt.

Basilikum

Basilikum bedeutet "Königliche Pflanze" sie sollte sinnvoll und nicht überwiegend verabreicht werden. Die Schwerpunkte bei der Anwendung liegen in der Darmreinigung, Darminfektionen durch Bakterien u.a. auch gegen Coli-Bakterien. Die heilwirkenden Stoffe ergänzen sich mit Oregano und Thymian. Schleimlösende Wirkung durch ätherische Oele als Inhaltsstoffe werden hervorgehoben.

Thymian

Thymian ist wohl der bekannteste und wertvollste unter den 3 Heilpflanzen. Deshalb verwende ich auch in meiner Mischung 50 % Anteil von ihm. Es giebt kaum ein Anwendungsgebiet wo Thymian nicht eingesetzt werden kann. Wenn auch seine Stärke zweifellos auf dem Gebiet der Atmungsorgane liegt, so wird Thymian auch als abtöten von Pilzen und desinfizierend beschrieben. Er wirkt Entzündungshemmend und antibakteriel. Auch bei Durchfällen ein wirksames Mittel. Auch wirkt er vorbeugend gegen Leberschwächung. Man kann alle geschilderten Heilpflanzen auch als Tee verwenden, es ist aber dann von Vorteil mindestens 2 Garnituren Trinkröhrchen zu haben, denn diese werden sich nach kurzer Zeit trotz intensiven reinigens als sehr unansehnlich präsentieren Ich bevorzuge die Verwendung von getrockneten Kräutern weil sie intensiver wirken und auch leichter aufzubewahren und anzuwenden sind. Ich denke das es für jeden Züchter lohnend ist einmal den Versuch zu wagen diese Kräutermischung zu verwenden. Vorbeugen ist besser als heilen und in jedem Fall billiger. Gräser und Wildsämereien Neben einer optimalen Versorgung durch das Körnerfutter, welches je nach Jahreszeit und Anforderungen von jedem Züchter selbst bestimmt wird, sind Gräser oder Wildsämereien eine willkommende Bereicherung des Speiseplanes. Einige der Gräser eignen sich auch zur Zubereitung von Tee. In der Mehrzahl aber als Futterpflanzen, besonders auch in der Aufzucht der Jungen. Ich bin mir bewusst das ich hier nicht alle Arten zeigen und beschreiben kann, deshalb habe ich mich auf die für mich wichtigsten beschränkt. Zu erwähnen wäre noch das beim Sammeln der Gräser Vorsicht geboten ist. Nicht alles ist frei von Injektizide.

Distelsamen

Die Distel ist eine idiale Futterpflanze von der nur der Samen für uns wichtig ist. Die Distel (Mariendistel ) wird bis zu 2 Meter hoch und ist im Sommer ein beliebter Anflugsort für viele Schmetterlinge. Die Kapsel des Samenstandes enthält erstaunlich viele Samen. Die Körner sind im ausgereiften Zustand sehr hart und man sollte sie bevor sie gereicht werden etwas zerdrücken. Die Wissenschaft bestätigt, wass der Volksmund schon lange wußte. Der Distelsamen regelmäßig verabreicht, reinigt die Leber von Gifstoffen. Ich verwende gern Distelöl über mein Körnerfutter.

Königskerze / Nachtkerze

Man kann beide Arten gemeinsam beschreiben denn die für uns wichtigsten Wirkstoffe sind die Gleichen. Die medizinischen Eigenschaften sind u.a. Blutreinigend und sind gegen die Erkrankungen der Atemwege. Die Samen sind klein und die Kapseln sehr reichhaltig gefüllt. Beide Pflanzen unterstehen dem Artenschutz . Ein Sammeln ist nicht nötig weil der Handel sie anbietet.

Großer Sauerampfer / verschiedene Gräser / Huflattich

Der Sauerampfer ist für die Entwicklung der Jungvögel und für den Ablauf der Mauser ein sehr wichtiger Faktor. Ich habe aus Gesprächen mit englischen Züchtern entnehmen können, dass sie den Ampfer in großen Mengen verfüttern. Wie fast alle Wildkräuter wirkt auch er Blutreinigend und beruhigend für den Darmtrakt. Die verschiedenen Gräser reiche ich in großen Bündeln und dienen mehr der Beschäftigung denn der Ernährung. Am wertvollsten sollen hier das Raygras, Hirtentäschel, Goldhafer und das Knauelgras genannt werden. Der Huflattich enthält Bitterstoffe, der Samenstand wird von den Wildvögeln gern aufgenommen, er ist sehr zahlreich und ähnlich dem Löwenzahn mit den seidig schimmernden Haaren. Hilfreich bei Luftröhrenentzündungen und Blutreinigend.

Löwenzahn

Eine beliebte Futterpflanze von der von der Wurzel, dem und Blüte, sowie dem Samen alles zu verwerten ist. Die Wurzel, klein gehackt und vermischt mit den ersten zarten Blättern, gerade wenn sie aus dem Erdreich kommen, ergeben ein sehr gutes zur Zucht anregendes Zusatzfutter. Besonders wenn es ausserdem noch mit Keimfutter und etwas Aufzuchtfutter gemischt wird. Nur allein mit dem Samen habe ich schon ein ganzes Gelege Gloster aufgezogen. Allerdings sollte man dazu die weissen Fähnchen entfernen da sonst die Vogelstube davon voll ist. Die Inhaltsstoffe werden wie folgt angegeben: Inulin, Gerbstoff, Bitterstoff, ätherische Oele, Cholin, Provitamin A , Vitamin B u.C , Mineralsalze.

Wirkungen:

Brutanregend, vorbeugend gegen Kokzidien.

Tagetes:

Eigentlich nur als Zusatz für eine gute Ausfärbung des Gefieders.

In der Blütezeit u.a. gern von Stieglitzen aufgesucht. Dies ist nur eine kleine Auswahl der wohl bekanntesten Pflanzen die uns die Natur anbietet. Sie zu nutzen ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Manche müssen aus zeitlichen Gründen darauf verzichten, andere Züchter aus Mangel des Biotopes. Für die Züchter unter uns die sich gern der Mutter Natur bedienen, möchte ich das Buch "Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen" empfehlen. Verlag das Beste. Die Calendula oder Ringelblume Eine Planze der große Heilkraft nachgesagt wird. Nicht nur das sie zu Salbe verarbeitet wird,ist sie auch als Tee heilbringend verwertbar. Sie wird eingesetzt bei Leberleiden, Magen und Darmentzündungen und als Salbe bei der Wundbehandlung. Ich setze bei Verletzungen gern ein par Tropfen Vitamin K 1 hinzu.Bei Schwellungen oder Fußverletzungen hat sich diese Mischung sehr bewährt.

Fütterung:

Die Bläter der Blüte wird klein gehackt unter dem Keimfutter oder Aufzuchtfutter gemischt. Im Heizungskeller getrocknet kann man die Blüte zwischen den Finger zerreiben und über das Futter streuen.

Blütenstand der Ringelblume (Korbblütler)